Auch wenn das Muzee etwas versteckt mitten in Scheveningen liegt - ein Besuch in diesem Scheveninger Museum ist unbedingt die Mühe wert. Denn an keinem anderen Ort kann man einen besseren Einblick in die Geschichte und Kultur des alten Fischerdorfes Scheveningen bekommen. Wie lebten die Menschen damals? Wie sahen ihre Häuser aus und wie die Schiffe, mit denen sie auf See fuhren? Welche Trachten trugen sie?
Scheveningen war schon um 1900 ein beliebter und mondäner Badeort. Mit einer hölzernen Kutsche wurden die Damen ins Wasser gebracht, so dass sie vor den Blicken anderer Badender geschützt von der Kutsche direkt ins Wasser gleiten konnten. Thalasso war schon damals ein Begriff und einem Bad im Meerwasser wurden heilende Kräfte bestätigt.
Fotos: M.F. van Leeuwen
Es macht ja immer sehr viel Spaß, einen Blick in die Wohnungen anderer Leute zu werfen. Vor allem dann, wenn man dort die Einrichtung und Kleidungsstücke von anno dazumal bestaunen kann. Im Muzee ist eine Fischersfamilie aus dem Jahr 1920 in ihrem Wohnzimmer zu sehen.
Im Muzee gibt es eine beachtliche Sammlung an kleinen bis äußerst großen Krebsen und Muscheln. Außerdem sind in großen Aquarien die Lebewesen des Meeres zu sehen. Besonders toll ist es, den Nachbau eines Schiffsraums zu betreten, in dem es dunkel ist und das Gebälk knarzt. Man sieht, in welchen engen Kojen die Seeleute übernachteten, wenn sie draußen auf dem Meer unterwegs waren.
Öffnungszeiten
Mi-So 11-17 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene 9,50 Euro, Kinder die Hälfte
Leider sind nur vereinzelt Informationen in deutscher Sprache erhältlich.
Noch drei Scheveninger Frauen tragen im täglichen Leben ihre Tracht; zwei davon wohnen im Altersheim. Dennoch gibt es immer wieder Gelegenheiten, zu besonderen Anlässen die Tracht aus dem Schrank zu holen. Das wäre beispielsweise der Scheveningse Dag Mitte Juni, der vom Muzee Scheveningen veranstaltet wird. Dann sind Scheveninger in Tracht zusehen, der Scheveninger Shanty-Chor tritt auf und im Museums-Innenhof werden Fische gebacken und die alten Handwerkskünste gezeigt.